Helblindi Laufeyson ist der Kronprinz Jotunheims, doch trotz der nur zwei Jahre zurückliegenden erfolglosen Invasion der Frostriesen ist er nicht mit bösen Absichten nach Midgard gekommen. Im Gegenteil, er war gegen den Invasionsplan seines älteren Bruders Byleistr, der mittlerweile König von Jotunheim ist. Zu lange haben die Frostriesen Krieg mit den anderen Reichen der Neun geführt, und was hat es ihnen gebraucht? Tausend Jahre Isolation und eine Heimat, die kurz vor dem Untergang steht, weil ihr das magische Artefakt, die Schatulle der Ewigen Winter fehlt, seit Odin Borson sie vor über tausend Jahren gestohlen hat.

Helblindi will also keinen Krieg, sondern viel eher Verbündete auf Midgard finden, auch wenn er weiß, dass es nicht einfach wird, die Menschen von seinen guten Absichten zu überzeugen. Deswegen ist er auch derzeit inkognito unterwegs – da er, wie so viele Eisriesen, ein begabter Gestaltwandler ist, fällt es ihm nicht schwer, seine Größe und Hautfarbe zu ändern, und so eine Menschengestalt anzunehmen. Helblindi möchte so viel er kann über die Menschen lernen, nicht nur, weil er möchte, dass Jotunheim nicht mehr allein dem weiten Universum gegenüber steht, sondern auch weil er neugierig und wissbegierig ist. Er hat Jotunheim noch nie zuvor verlassen können und ist dementsprechend begeistert von seiner neuen Umgebung – mehrfach wurde er schon gefragt, ob er Tourist sei, mal mehr oder weniger freundlich, was er allerdings nicht verstanden hat. Auch mit der Politik Midgards kennt er sich noch nicht aus – und weiß auch nicht, dass es ihm durchaus gefährlich werden könnte, wenn er in der Öffentlichkeit Magie anwendet oder seine wahre Hautfarbe offenbart, denn auch wenn man ihn nicht als Eisriesen erkennt, könnte er wohl mit den Mutanten in Verbindung gebracht werden… Auf wessen Seite wird er sein, wenn es darauf ankommt? Und würden die Mutanten, die ja doch letzten Endes Bewohner Midgards sind, die Hilfe eines Frostriesen überhaupt akzeptieren?

Helblindi weiß nicht, dass er ein lebendes kleines Geschwisterkind hat, Loki würde die Existenz seiner Frostriesen-Brüder am liebsten vergessen. Was wäre also spannender als sie jetzt aufeinander treffen zu lassen?

Vielleicht sieht Helblindi ‚Trixie‘ zufällig und erkennt sie als Frostriesin, nicht aber als seine Schwester? (Immerhin wurde ihm immer gesagt, dass das jüngste Kind von Laufey und Farbauti tot geboren wurde und die Mutter bei der Geburt selbst starb…) Loki wird natürlich weniger begeistert sein und vermutlich eher versuchen, Helblindi zu entkommen, sollte sie seine Identität herausfinden, denn immerhin ist sie verantwortlich für den Tod des Vaters…

Ich hätte gerne, dass die beiden Geschwister die Wahrheit übereinander lernen und ihrer beider Vorurteile (gegenüber Jötnar und gegenüber Asen) hinterfragen müssen. Und auch wenn Loki sich anfangs sträubt, wäre es schön, wenn er mehr über seine Herkunft lernen könnte und vielleicht feststellt, dass auf Magie nicht herabgesehen wird auf Jotunheim und dass auch Lokis Genderfluidität dort kein Problem ist, da die Frostriesen, von denen viele Gestaltwandler sind, Gender viel eher als ein Spektrum ansehen und keine strikte Trennung zwischen Mann und Frau erzwingen. Helblindi kann erfahren, dass er belogen wurde, dass sein jüngeres Geschwisterkind nicht gestorben ist, sondern nur ‚zu klein‘ geboren und deswegen vom Vater verstoßen wurde, auch weil Laufey aktiv Propaganda gegen die ‚zu kleinen‘ Frostriesen geführt hat, die zwar nur selten geboren werden und gerade in jungen Jahren viel Hilfe auf der eisigen Welt benötigen, dafür aber ausgesprochen magiebegabt sind. Laufey fürchtete die Magie, weswegen er schon Jahrhunderte vor Lokis Geburt durch königlichen Erlass festgelegt hat, dass diese Säuglinge Ymir geopfert werden sollten…