Banner Marvelous

Marvelous

Die letzten Monate waren von starker Hitze geprägt. Auch im September 2015 zeichnen sich Temperaturen bis zu 25 °C ab. Hin und wieder würden sich die Stadtbewohner ein wenig Regen zur Abkühlung wünschen, doch dieser bleibt aus.

Storyline | Timeline

Bei Fragen helfen euch Rica oder Linda - auch auf Discord.

The daily Bugle

September 2015: Wer hätte je gedacht, dass Magneto die Macht an sich reißen kann? Es gab politisch viele Veränderungen und neue Gruppierungen haben sich gebildet. Wo findet ihr euch wieder? Seid ihr im Untergrund und versucht Magneto zu stürzen? Oder unterstützt ihr seine Pläne in vollen Zügen?

Plots | Daily News

Erstellte Forenantworten

15 Beiträge anzeigen - 1 bis 15 (von insgesamt 3,539)
  • Autor
    Beiträge
  • #63717

    Rica
    Keymaster

    Feli nickte kaum merklich, ihre Augen klebten an der Feuerleiter. Shuri hatte recht, das war ihre Chance. Lautlos schob sie sich an der Wand entlang, bis sie direkt unter der Leiter stand. Mit einem schnellen Griff fasste sie die erste Sprosse und zog sich hinauf. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, fast katzenhaft, und sie vermied es, auch nur ein Geräusch zu machen.

    Oben angekommen, warf sie einen kurzen Blick über das Dach. Es war dunkel und leer, die Wachen patrouillierten offenbar unten im Hof. Perfekt. Sie winkte Shuri zu, die bereits nach oben kletterte.

    «Gut gemacht,» flüsterte Feli, als Shuri neben ihr stand. Ihr Ziel war die Nordtür, die sich allerdings als verschlossen heraus stellte. Zumindest von ihrer Seite aus. Als Sicherheitstür würde sie sich wohl nur von innen öffnen lassen. Da war ein Fehler in Felicias Plan, den sie zukünftig vermeiden müsste. Aber wie oft war sie auch schon in ein Lagerhaus dieses Ausmaßes eingebrochen.

    «Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, um in das Gebäude zu gelangen.» Ihre Stimme klang verärgert, wobei sich das auf ihren eigenen Fehler bezog. Sie blickten sich um. An der Dachkante entlang führte ein schmaler Sims, der zu einem Fenster führte. Das sah machbar aus. «Ich gehe voran,» sagte Feli. «Du folgst mir.»

    Vorsichtig balancierte sie auf dem Sims, ihre Hände tasteten nach Halt. Das Fenster war nicht weit entfernt, doch der Weg dorthin war gefährlich. Ein Fehltritt und sie würde in die Tiefe stürzen. Endlich erreichte sie das Fenster. Es war glücklicherweise offen, nur mit einem dünnen Vorhang verdeckt. Feli zog den Vorhang zur Seite und spähte ins Innere des Gebäudes. «Leer,» flüsterte sie. «Komm rein.»

    #63709

    Rica
    Keymaster

    Da es irgendwie einfach nicht besser wird – sondern noch mehr Arbeit und ich einfach aktuell nur noch müde abends bin, muss ich bis zum 21.04. verlängern. In der Hoffnung, dass diese Woche endlich alles besser wird.

    #63697

    Rica
    Keymaster

    Ich melde Linda noch einmal bis zum 07.04. ab.
    Administratives bitte zu mir 🙂

    #63677

    Rica
    Keymaster

    Bond hatte sich über all die Jahre der Zusammenarbeit daran gewöhnt wie es sich anfühlte ohne seine Mutation zu sein. Manchmal hatte es sogar etwas befreiendes in Asbjorg Nähe zu sein. Tatsächlich brauchten seine Augen jedoch immer einen Moment sich auf die neue Situation einzustellen. «Hey, gemütliche Orte sind ’ne Jazz-Bar mit Lounge-Ecke oder so was in der Art», sagte er schließlich und sah sich um. Der schummrige Raum, in dem sie sich befanden, war alles andere als gemütlich. Neonlichter flackerten an den Wänden, der Boden war klebrig und der Geruch von abgestandenem Bier hing schwer in der Luft. Bond wandte sich an den Mann hinter dem Tresen und deutete auf Asbjorgs Glas. «Das Gleiche bitte.»

    Normalerweise war Bond nicht empfindlich. Er hatte seit seiner Ausbildungszeit beim Militär schon viele Orte gesehen und an vielen Orten gelebt und überlebt. Alles innerhalb dieser vier Wände würde ihn wohl kaum umbringen. Vermutlich wäre purer Alkohol trotzdem besser gewesen – zum Desinfizieren.

    Während er auf sein Getränk wartete, warf er einen kurzen Blick auf seine ehemalige Kollegin. «Ach, du weißt. Unkraut vergeht nicht», antwortete er auf ihre Frage und winkte mit einer Hand ab. «Tja und weißt du. Ich hab gedacht, ich versuch es erst mal MIT der Regierung, statt gegen sie…», fasste er dann zusammen. «Deshalb müsste ich eigentlich eher fragen wie es dir geht.»

    Er hatte seinen blick noch auf Asbjorg gerichtet. Was war mit ihr passiert? Wie war sie hierher gekommen? Und was war ihr Plan? Er hatte so einige Fragen.

    #63675

    Rica
    Keymaster

    Viel hatte sich verändert für Bond. Die alte Truppe der Eagles gab es nicht mehr, und in diesem Moment wirkte es, als kämpfe jeder für sich allein. Dennoch war da noch eine gewisse Verbundenheit, ein unsichtbares Band, das sie trotz des fehlenden Teams zusammenhielt. Bond war nicht der einzige, der noch im Staatsdienst stand. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, war es auch für ihn mehr eine bequeme Lösung gewesen. Er war Soldat durch und durch, kein Rebell. Sein Glück war, dass er Mutant war. Seine Fähigkeit bot zwar außerhalb des Kampfeinsatzes nur wenig Vorteile, aber es hatte genügt, um nicht auf der Abschussliste der Brotherhood zu landen. Und trotzdem nagte die Entwicklung der letzten Zeit an ihm. Er war trotz allem kein Mörder.

    Mit gemischten Gefühlen hatte er Asbjorgs Nachricht gelesen. Und natürlich stand die Frage im Raum, warum sie sich hatte treffen wollen. Denn es war durchaus gefährlich. Die Absteige, die sie für das Treffen ausgesucht hatte, machte ihrem Namen alle Ehre. Der Mutant sah sich um, nachdem er eingetreten war und entdeckte sofort seine alte Kollegin. Natürlich hatte er sich gefragt, was sie dazu bewogen hatte, sich ausgerechnet jetzt bei ihm zu melden. Rein rechtlich wäre er verpflichtet gewesen, sie festzunehmen. Aber das würde er nie tun, nicht ihr gegenüber. Nicht wegen der alten Zeiten. Und schlicht, weil er kein Arsch war. Naja, er war doch einer. Manchmal – situationsabhängig.

    Mit langsamen Schritten durchquerte er die Kneipe und setzte sich schließlich zu Asbjorg, wobei er ihr zur Begrüßung kurz zunickte. «Du hast dir ja einen wirklich gemütlichen Platz ausgesucht», sagte er trocken. «Hier hat man ja gar nicht das Gefühl, dass einen die Geschlechtskrankheiten heimsuchen, wenn man mal pinkeln gehen muss», merkte er dann mit einem leicht sarkastischen Unterton an.

    #63673

    Rica
    Keymaster

    Felicia nickte schließlich schweigend. In diesem Punkt waren sie sich einig. Der Weg über das Dach war die einzig sinnvolle Alternative, wenn sie nicht direkt in einen Kampf verwickelt werden wollten. Oder unmittelbar auffliegen wollten. Leise und schnell. So waren sie den Wachen voraus. Und wer wusste, was sie da drin noch alles erwarten würde. Vermutlich waren die Waffen und Technologien nicht einfach offen zugänglich, auch wenn es durchaus praktisch sein würde.

    «Es gibt eine Feuerleiter», flüsterte sie. «Ich denke, wenn wir den richtigen Zeitpunkt abpassen oder die Wache ausschalten, wenn sie zu nah ist, können wir schnell nach oben.» Sie war sich sicher, dass sie im Schatten der Nacht kaum auffallen würden, wenn sie sich schnell bewegten. Ihre neue Bekanntschaft wirkte nicht so, als wäre sie besonders schwerfällig.

    Also hatten sie zumindest einen Plan. Felicia schlich ein paar Schritte voran und vergewisserte sich, dass sie nicht im Blickfeld der Wachen waren. Dann begab sie sich zur Rückwand des Lagerhauses und drückte sich gegen die kühle Wand, um im Dunkeln zu bleiben. Bisher war keiner der Wachposten zu sehen. Blieb nur zu hoffen, dass dies auch so bleiben würde. Zumindest Felicia sah sich der Fremden gegenüber in keiner Verantwortung. Wenn es eng werden würde, rettete sie in erster Linie ihre eigene Haut.

    #63672

    Rica
    Keymaster

    Natasha nickte, während sie Thors Ausführungen über den Allvater und die Rechtsprechung in seiner Heimat lauschte. Stirnrunzelnd versuchte sie, seine Worte zu verdauen. In gewisser Weise klang es barbarisch, sich im direkten Kampf zu rächen, selbst wenn sie selbst oft genug solchen Gefühlen nachgab. Gerade sie sollte wissen, dass Rache keine Lösung war.

    Trotzdem konnte sie sich nicht mit dem Konzept von Schicksal oder Karma anfreunden. «Hier in New York ermittelt die Polizei oder eine ähnliche Institution in solchen Fällen. Was vermutlich auch schon geschehen ist. Immerhin handelte es sich um Brandstiftung.» Die Russin versuchte, sich zu erinnern, ob bei dem Anschlag Menschenleben zu beklagen waren oder ob alle im Diner mit dem Schrecken davongekommen waren. «Es gibt Gerichte, die Urteile sprechen, wenn jemand festgenommen wurde.»

    Mit einem bedrückten Blick betrachtete sie die Überreste des Diners. «Aber selbst wenn du den Schuldigen kennst, was willst du mit ihm tun? Du bist doch nicht nur deswegen zurückgekommen, oder? Wie lange ist der Anschlag her? Ein halbes Jahr?», vermutete sie, da sie bisher nur wenig Kontakt mit den Mutanten hatte. Unsicherheit lag in ihrer Stimme. Sie spürte, dass Thors Wut tief saß und sie befürchtete, dass er auf Rache aus war. Was würde sie tun, wenn er sich für den Weg der Gewalt entscheiden würde?

    #63671

    Rica
    Keymaster

    Scar runzelte die Stirn, während sie Thors Worten lauschte. «Ja, auch hier regiert Geld die Welt, aber du weißt, dass weder ich noch meine Freunde welches haben.» Die bittere Realität der Morlocks spiegelte sich in ihren Augen wider. Obwohl die Brotherhood of Mutants sich für die Rechte der Mutanten «einsetzte», änderte das nichts an der Tatsache, dass die Morlocks die Ausgestoßenen der Gesellschaft blieben. Scar hatte sich noch nie wirklich zwischen den Menschen dazugehörig gefühlt. Hier und da gab es einige, denen sie vertraute, doch ihre Familie blieben einfach die Morlocks.

    «Du … kennst vermutlich mehr Menschen, die Geld haben, als ich es tue», sagte sie und kratzte sich am Hinterkopf. Immerhin war Thor ein Gott und hatte Zugang zu den Mächtigen der Welt.

    Noch dazu blieb die Frage offen, was mit Pepper war. Immerhin hatte das Diner nicht Thor alleine gehört. Doch wenn sie bisher kein Interesse hatte es wieder aufzubauen, warum sollte sie es dann jetzt tun? Oder lag es daran, dass sie Angst hatte? Scar konnte es nicht sagen. Die letzten Tage, Wochen und Monate war hier niemand mehr gewesen außer einige verwirrte Seelen, die vielleicht die Hoffnung hatten, doch eine Bleibe zu finden.

    #63670

    Rica
    Keymaster

    Pietro schüttelte den Kopf, sein Blick fest auf seine Zwillingsschwester gerichtet. Unfassbar, wie sehr sie sich verändert hatte. «Wie kannst du nur so etwas sagen?», stieß er hervor, seine Stimme angespannt. «Seine Waffen, der Bürgerkrieg in unserer Heimat. Wie viele Menschen sind dort gestorben? Abgesehen von unseren Eltern? Wie kannst du einfach … mit ihm Frieden schließen und Kaffee trinken gehen?»

    Seine Worte klangen bitter, voller Verbitterung und Wut. Die Kontrolle, die er sonst so mühelos bewahrte, bröckelte ab. Zum ersten Mal seit langem sah Wanda die tiefe Verletzung in seinen Augen, die Trauer und den Schmerz, den der Verlust ihrer Heimat und ihrer Familie hinterlassen hatte.

    Theoretisch könnte er sie einfach hier zurücklassen, sich weiter um seine Mission kümmern- Doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Ein unsichtbares Band, das sie trotz aller Differenzen verband. Er wollte sie verstehen, wollte begreifen, was in ihr vorging.

    Natürlich war Hydra nicht zimperlich gewesen, als sie die Mutationen der Zwillinge geweckt hatten. Doch das machte sie nicht zu Monstern. Sie waren keine willenlosen Werkzeuge, sondern Opfer, gezwungen in einem grausamen Spiel zu kämpfen. Stark hatte sich dafür bewusst entschieden, seine Macht zu nutzen, hatte die Waffen provoziert und die Zerstörung in Kauf genommen.

    Pietro hingegen hatte sich immer dagegen gesträubt, ein Werkzeug des Krieges zu sein. Er kämpfte für Frieden, für Gerechtigkeit, für eine Welt, in der solche Tragödien nie wieder geschehen würden. Doch wie konnte man Frieden schließen mit jemandem, der so viel Leid über die Welt gebracht hatte? In ihren Augen spiegelten sich die Widersprüche wider, die sie zerrissen: Wut und Versöhnung, Schmerz und Hoffnung, Liebe und Hass.

    Es war ein Kampf, der nicht nur in den Straßen von Sokovia ausgetragen wurde, sondern auch in den Herzen der beiden Geschwister. Ein Kampf, dessen Ausgang ungewiss war.

    #63639

    Rica
    Keymaster

    Auch Felicia hatte keine Lust, viel Zeit mit langen Diskussionen zu verschwenden. Wenn sie schon einmal beide hier waren, konnten sie auch schauen, ob sie gemeinsam mehr erreichen konnten. Solange sie nicht das gleiche Ziel ansteuerten, sollte das Lager so voll sein, dass keinerlei Unstimmigkeiten aufkommen sollten. Felicia hatte ohnehin kein genaues Ziel vor Augen; sie würde alles mitnehmen, was sich einfach und leicht transportieren ließ. Als Diebin ging es ihr weniger um die Technik selbst, sondern vielmehr um das Weiterverkaufen oder Verwerten der Teile.

    Kurz deutete die Diebin nach oben. «Auf dem Dach gibt es einen einfachen Einstieg. Die Nottür dort oben ist nicht verschlossen. Wir müssten allerdings erst hochkommen.» Dann wies sie auf eine Ecke des Gebäudes. «Es gibt noch eine zweite Tür. Aber auch dort wird geraucht. Vielleicht sollten wir einfach warten, bis sie alle an Lungenkrebs gestorben sind…» Sie machte eine kurze Pause und fügte hinzu: «Nein? Dauert zu lange?» Ihr Blick glitt entlang des Gebäudes. «Die Fenster liegen zu hoch. Sie würden auch hören, wenn wir sie einschlagen. Und bei den Lüftungsschächten habe ich keine Ahnung, ob die Technik läuft. Dann würden wir über kurz oder lang nicht weiterkommen.»

    #63638

    Rica
    Keymaster

    Anora konnte ein Seufzen nicht unterdrücken, als sie Jasons Aussage bestätigte: «Ich weiß, dass ich nun im Fokus bin.» Ihre Worte klangen bestimmt, und sie fügte hinzu: «Aber da werden sie lange an meinen Stühlen sägen müssen, denn ich werde nicht einfach verschwinden. Schon gar nicht nachdem, was mit meinem Vater passiert ist.» Anora war niemand, der einfach aufgab oder nun abwarten würde, was passieren würde. In ihrem Inneren brodelte der Entschluss, einen Plan auszuarbeiten, um sich für den Tod ihres Vaters zu rächen. Natürlich war es einfacher sich in Henrys Fußstapfen zu begeben als völlig bei Null zu beginnen, allerdings hatte er nicht gerade ein kleines Erbes hinterlassen.

    «Diese Regierung darf so oder so nicht zu lange an der Spitze bleiben», betonte sie, und in diesem Moment sprach sie nicht nur aus Sicht von Hydra. «Wenn wir zweckmäßig einige Verbindungen eingehen müssen, dann ist es für diesen Zeitraum ein notwendiges Übel.» Obwohl es ihr nicht gefiel, sich mit Mutanten auf eine Seite zu stellen, sah es ganz danach aus, als gäbe es nicht viele Optionen, die andere Wege zuließen.

    «Auf jeden Fall müssen wir wachsam sein und vor allem bleiben», schloss sie schließlich und wandte ihren Blick nachdenklich dem Fenster zu. «Allein die Tatsache, dass einige Mutanten Gedanken lesen können oder welche Fähigkeiten sie besitzen, die wir noch nicht kennen, macht es nicht einfach, jemanden in die oberen Regierungsreihen zu schleusen. Aber ganz von unten zu beginnen ist ebenso gefährlich», sprach sie dann ihre Gedanken laut aus. «Eine Revolution starten? Offen auf die Straße gehen? Hoffen, dass sich genug Leute anschließen?» Anora machte eine kurze Pause. «Oder doch lieber erst beobachten und die Füße still halten bis Magneto ein Fehler passiert?»

    #63636

    Rica
    Keymaster

    Anora überlegte tatsächlich nicht lange. «Für diese Zielpersonen haben wir aktuell lebend keine Verwendung», erklärte sie entschlossen. Ihr Blick verriet keinerlei Zögern, sondern eher eine kalte, pragmatische Entschlossenheit.

    Sie machte daraufhin eine kurze Pause, ihre Gedanken sammelten sich, während sie die Situation überdachte. Anora wusste wirklich nicht, was sie lebend mit diesen mutierten Zielpersonen anfangen sollte. Es mochte sein, dass die ein oder andere Information aus ihnen herausgequetscht werden konnte, aber unterm Strich würde es keinen großen Unterschied machen. Alle Mutanten, die bereits ausgelöscht waren, würden auch in der Zukunft keinen Ärger mehr bereiten. Falls sie irgendwo eingesperrt waren, bestand nur die Gefahr, dass sie erneut ausbrechen würden.

    Ihr Unverständnis über die vorherige Registrierung im Umgang mit den Mutanten konnte sie nicht verbergen. Nun sah die USA die Konsequenzen ihres zögerlichen Handelns. Die damalige Registrierung der Mutanten erschien Anora als mehr als unnötig, und die Verzögerungen bei den angemessenen Maßnahmen hatten deutliche Auswirkungen gezeigt. Es war ein Preis, den sie jetzt alle gemeinsam zu zahlen hatten.

    #63607

    Rica
    Keymaster

    Natasha Romanoff blickte Tony Stark immer noch mit sichtlicher Verwirrung an, als er unangekündigt vor ihrer Tür stand. Die Überraschung war so groß, dass sie im ersten Moment tatsächlich vergaß, ihn hereinzubitten. Die Frage, ob sie ihn einfach vor der Tür stehen lassen konnte, schwebte in der Luft. Sicher war auf jeden Fall, dass er nicht ohne Grund den Weg zu ihr gefunden hatte.

    «Scheinbar zufällig in der Gegend? Interessant…», kommentierte sie schließlich mit einem skeptischen Unterton, der deutlich machte, dass sie seinen spontanen Besuch mit einem gehörigen Maß an Misstrauen betrachtete. «Tatsächlich ist meine Wohnung nicht einmal so groß, dass ich dir eine Führung geben müsste.»

    Die Atmosphäre in ihrer Wohnung war im Gegensatz zum imposanten Stark Tower eher sozusagen kuschelig-klein. Die Räumlichkeiten erstreckten sich als offene Wohnfläche mit Küche, Esszimmer und Wohnzimmer. Einzig das Badezimmer und das Schlafzimmer waren abgetrennt in separaten Räumen. Zusätzlich führte eine Tür auf eine kleine Terrasse hinaus, die einen bescheidenen Ausblick bot, für ihre Zwecke aber vollkommen ausreichend war.

    Nachdem Tony die Schwelle überschritten und Natasha die Tür wieder geschlossen hatte, schien er den Smalltalk fortsetzen zu wollen. Ihr Blick verriet das Misstrauen und sie musterte ihren Gegenüber bis sie die Stirn schließlich in Falten legte und fortfuhr.

    «Wir wissen doch beide, dass du nicht zufällig hier bist, um mich nach meinem Befinden zu fragen», brachte sie schließlich auf den Punkt und durchschaute damit Tonys wahre Absichten. «Was ist passiert?» Ihre Annahme, dass die Welt wohl kurz vor dem Untergang stehen müsste, wenn ausgerechnet Tony Stark den Weg zu ihr gefunden hatte, schwang in ihrer Frage mit.

    #63596

    Rica
    Keymaster

    Eve, die die grundlegende Herausforderung erkannte, sah sich jedoch gerade vor dem Dilemma, das sie dazu veranlasst hatte, das Thema der medizinischen Versorgung und Notunterkünfte anzusprechen. Die drängende Frage nach langfristigen Perspektiven blieb ungelöst und trug zu ihrer Besorgnis bei. Ein kurzes Seufzen verließ ihre Lippen, und ihre Augen schweiften zwischen den versammelten Personen hin und her. Es war mit unter einer der Gründe gewesen, weshalb sie hier war. Die Versorgung wurde immer schwerer und immer mehr Mutanten wandten sich auf die Seite der Regierung.

    Schließlich entschied sich Eve, erneut das Wort zu ergreifen. «Ich zweifle daran, ob es ratsam ist, mit anderen Organisationen, möglicherweise Menschenrechtsorganisationen, zusammenzuarbeiten. Unsere Leute haben viel durchgemacht. Sie haben sich stets versteckt, aus der Angst heraus vor Menschen. Trotzdem wurden sie gejagt und sind immer noch Geächtete. Ich kann nicht genau sagen, wie viele von ihnen bereits ihr Leben verloren haben, aber es sind auf jeden Fall zu viele.» Eve machte eine nachdenkliche Pause, während sie sprach. Noch immer hatte sie die Bilder der Angriffe in der Allee vor Augen. «Es wird nur wenige Mutanten geben, die bereit sind, sich mit normalen Menschen zu verbünden, aus der Befürchtung, dass die Regierung erneut gegen sie vorgeht.»

    Sie erkannte den sich wiederholenden Teufelskreis deutlich. Die Ängste der anderen konnte sie nachvollziehen, da auch sie selbst nur schwer Vertrauen fassen konnte. Für sie persönlich gestaltete es sich einfacher, anderen Mutanten zu vertrauen als Menschen. In Bezug auf die vorgeschlagenen Arbeitsgruppen blieb Eve eher zurückhaltend, da sie nicht genau wusste, was diese nun konkret bedeuten würden. Immerhin war es ihr gerade einmal möglich, grob einige Worte zu lesen, und das Schreiben fiel ihr nach wie vor schwer. Der Begriff «Arbeitsgruppen» löste in ihr zudem Assoziationen mit dem schulischen Umfeld aus.

    #63595

    Rica
    Keymaster

    Anora wartete geduldig, bis Asbjorg die Mappe mit den Informationen aufmerksam durchgesehen hatte. Sie ging davon aus, dass diese ausreichen würden, um die aktuelle Lage angemessen einzuschätzen. Die von Anora präsentierten Informationen innerhalb der Mappe waren nicht eigenhändig von ihr gesammelt worden, da sie in den letzten Wochen mit zahlreichen anderen Verpflichtungen stark beansprucht war. Dennoch hatte sie sich darauf verlassen können, dass die Quellen zuverlässig waren.

    Hydra verfügte trotz der aktuellen Lage über ausreichend viele Informanten. Obwohl es für jeden einzelnen von ihnen riskant war, spitzelte die Organisation weiterhin so effektiv wie die Rahmenbedingungen es zuließen. In dieser kritischen Phase war es unumgänglich, zu handeln, und es erforderte, dass Risiken bewusst eingegangen wurden. Die Herausforderung bestand darin, neue Wege zu erkunden, darunter auch die Zusammenarbeit mit potenziell neuen Verbündeten. Auch Kontakte aus dem Ausland würden noch früher oder später ihre Rolle einnehmen müssen.

    Anora hatte einen kurzen Blick aus dem Fenster geworfen, bevor Asbjorg das Gespräch erneut aufgenommen hatte. „Sie gehören zu einer Gruppe, die ehemalige mutantenfeindliche Staatsbedienstete eliminiert haben und vermutlich noch immer nach den Restlichen suchen.“ Anora konnte sich nicht vorstellen, dass die Identitäten derjenigen, die zuvor gegen Mutanten gearbeitet hatten, einfach vergessen worden waren.

    «Vermutlich werden Sie den ein oder anderen davon kennen. Diese Mutanten sind keine unbeschriebenen Blätter.» Möglicherweise standen einige von ihnen bereits vor dem Regierungsumsturz auf Asbjorgs beruflicher Liste.

15 Beiträge anzeigen - 1 bis 15 (von insgesamt 3,539)